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Pressemitteilung 16.07.2021

Die Ausbaugegner beklagten sich gegenüber den Pressevertretern, welchen "riesigen Flächenverbrauch" der B10-Ausbau im Biosphären-Reservat Pfälzer-Wald hat. Tatsächlich beträgt der geplante Flächenverbrauch für den durchgängigen 4-Spurigen Ausbau der B10 weniger als 0,17% der Fläche des Pfälzerwaldes und betrifft zudem zu 2/3 die nicht bewaldeten Täler.

Bei Kenntnis der wirklichen Fakten, erkennt man schnell, dass die angeblichen Naturschützer und Umweltaktivisten weder gut informiert sind, noch demokratisch gefällte Entscheidungen akzeptieren wollen.

1. die B10 wird nicht "Autobahngleich" ausgebaut, sondern mit schmaleren Fahrbahnen als es die Autobahn-Norm vorsieht. Auch sind die Kurven-Radien enger, um dem Flächenverbrauch zu minimieren und es gibt ein Tempolimit.

2. es wird behauptet, dass es bei 20.000 Fahrzeugen am Tag keinen Bedarf dafür gäbe, eine Straße 4-Spurig auszubauen, da würden 2 bzw. 3 Fahrspuren ausreichen. Die Bauvorschriften des Bundes besagen aber, dass ab 20.000 Fahrzeugen täglich die Straße 4-Spurig ausgebaut werden muss.

3. Gemäß den fest eingebauten Zählstellen des LBM auf der B10 liegt die tägliche Frequenz auf der B10 zwischen PS und LD bei 24.000 bis 38.000 Fahrzeugen. Davon sind derzeit rund 4 - 5.000 LKW. Der LBM rechnet aber mit einer moderaten, aber stetigen Steigerung der Verkehrsaufkommens auf dieser Strecke.

4. Ja, der Eingriff in die Natur ist nicht klein, aber unbedingt notwendig. Gerade das Beispiel bei Hinterweidenthal zeigt, dass durch den Neubau einer Straße auch für den Umweltschutz enormes erreicht werden kann. So ist die Baustelle an der "Walmersbach" so umfangreich gewesen, weil man die Steigung an dieser Stelle verstetigt und verflacht hat. Das hat als Folge, dass alle Bergan fahrenden KFZ weniger Sprit verbrauchen und damit weniger CO² erzeugen, auf der Gegenfahrbahn rollen gerade die LKW etwas länger und haben dadurch ebenfalls eine Sprit- und damit CO² Ersparnis. Diese Einsparung von CO² ist nicht einmalig sondern nachhaltig bei jeder Fahrt !

5. Hinzu kommt der Bau der Wildbrücke, die wie durch den LBM dokumentiert ist, von den Tieren gut angenommen wurde und stark frequentiert ist. Dass dazu Einzäunungen notwendig waren ist logisch, aber für die Sicherheit der Tiere und der Verkehrsteilnehmer unverzichtbar. 

6. Ein weiterer Punkt wird auch immer unterschlagen. An diesem Abschnitt wurde parallel eine 2 Spurige Landstraße mit gebaut die z.B. dem Fahrradverkehr idealerweise dienen kann. Das wird ja immer gefordert - so auf der Fahrrad-Demo auf der B10 vor einigen Wochen. Ist dann aber eine zweiter Verkehrsweg gebaut, dann wird der Flächenverbrauch angeprangert. Soll das seriös sein ?

7. Auch wollen wir noch kurz darauf eingehen, dass die Ausbaugegner immer eine neue Verkehrsflut heraufbeschwören, wenn die B10 durchgängig 4-Spurig sein sollte. Es muss die Frage erlaubt sein, wo diese zusätzlichen Fahrzeuge herkommen sollen ? Bereits heute mündet die A8 und die A62 westlich von Pirmasens in die B10. Jedes Navi führt heute schon auf der Strecke von SB nach KA über die B10, weil diese Strecke rund 40% kürzer ist, als jede andere Alternativ-Route. Hier wird durch die Nutzung der B10 auch CO² eingespart.

8. Wirklicher Umweltschutz hat nicht ein begrenztes Gebiet (Pfälzerwald) im Blick, sondern muss übergreifend betrachtet werden. Dazu gehört auch ein Lärmschutz für die Anliegergemeinden, den es ohne Ausbau nie geben wird, und weitere Wildbrücken. Die Argumente der Ausbaugegner folgen dem St. Florians-Prinzip und das ist weder eine nachhaltige noch eine intelligente Lösung der weltweiten Umweltaufgaben die zu bewältigen sind, nicht irgendwann sondern möglichst schnell und der B10-Ausbau leistet dazu seinen positiven Anteil. Zum Schluss behaupten die Ausbaugegner, die Forderung nach einem 4-Spurigen Ausbau der B10 käme hauptsächlich von älteren Männern aus Pirmasens, der Stadt mit der größten Millionärsdichte.
Diese Aussage ist weder zutreffend aber in besonderem Maße zynisch. Wie jeder aus unserem BI-Vorstand ersehen kann, setzen sich keineswegs nur Ältere Menschen für den B10-Ausbau ein, sondern durchaus auch Junge und auch Landauer sind im BI-Vorstand vertreten.
Pirmasens hat Bundesweit die höchste pro Kopf-Verschuldung und Landesweit die höchsten Arbeitslosenzahlen. Beide Fakten hängen nachweislich mit der wirtschaftlichen Entwicklung zusammen und dass die einzige Rheinland-Pfälzische Industriestadt keinen Anschluss an eine durchgängige Autobahn hat, war und bleibt ein großer Nachteil bei der wirtschaftlichen Entwicklung von Pirmasens und der Südwestpfalz. Daher setzen wir uns mit ganzer Kraft ein, dass die Lücke im 4-Spurigen Ausbau der B10 so schnell als möglich geschlossen werden kann.